Gehobenes Atoll

Nauru, ein gehobenes Atoll

Ein gehobenes Atoll hat alle Merkmale eines typischen Atolls, zum Beispiel einen Riffgürtel und die Reste einer zentralen Lagune, die jedoch deutlich oberhalb des heutigen Meeresspiegels liegen. Gehobene Atolle sind zunächst „gewöhnliche“ Atolle, die nach der Riffbildung über die Meeresoberfläche hinaus angehoben werden. Ursächlich für diese Hebung ist das erneute Aufleben tektonischer oder vulkanischer Aktivitäten. In der Regel fällt dabei die zentrale Lagune des Atolls trocken, verlandet und es siedeln sich mit der Zeit Pflanzen an. Bei einigen Inseln konnte sich anschließend in Höhe des Meeresspiegels erneut ein Korallenriff bilden. Gehobene Atolle weisen oft ergiebige Phosphat-Lagerstätten auf, die auf die Ablagerung von Guano durch Seevögel zurückgehen.

Der französische Begriff für ein gehobenes Atoll ist makatea, im anglo-amerikanischen Sprachraum wird es als raised reef island oder makatea island bezeichnet. Makatea ist ein altes polynesisches Wort, das „weißer Stein“ (Kalkstein) bedeutet.[1] Der Name bezeichnet auch eine Insel im Tuamotu-Archipel, ein gehobenes Atoll.

  1. Patrick Vinton Kirch: On the Roads of the Winds – An Archaeological History of the Pacific Islands Before European Contact, Berkeley 2000

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